Sich für andere zu freuen ist nicht allen Menschen gegeben. Dies setzt unter anderem viel Grosszügigkeit und emotionale Reife voraus.
Wenn wir von Erfolgen und Errungenschaften von anderen Menschen oder von unseren Liebsten hören, sind es manchmal tiefer liegende Gefühle, die unsere Reaktion beeinflussen und uns dazu verleiten, uns nicht mitzufreuen. Unsere eigenen Unsicherheiten und Ängste können den Erfolg unserer Nächsten und unsere positive Anteilnahme in den Hintergrund rücken. Eifersucht wie auch das Gefühl einer ungerechten Behandlung kann dabei eine ebenso wichtige Rolle spielen.
Die ersten dieser Gefühle zeigen sich im Kindesalter, wenn wir eifersüchtig auf das tolle Spielzeug des anderen Kindes sind. Umso älter wir dann werden, so lernen wir auch mehr dazu, lernen wie man aus Mitfreude fröhlich und stolz auf die andere Person reagieren darf. Wenn das Ego aber an Oberhand gewinnt, kann die eigentlich freudige Nachricht anderer auf eine bittere Reaktion unsererseits stossen.
Unser Ego allein ist aber nichts kategorisch Schlechtes, obwohl es keinen allzu guten Ruf hat. Es ist eigentlich bloss dazu da, uns genügend um uns selbst zu kümmern und gleichzeitig auf unsere Umwelt zu achten. Wenn das Ego aber zu stark wird, kann es schon mal vorkommen, dass wir egoistisch und damit scheinbar böswillig oder missgünstig agieren oder reagieren.
Wenn wir unsere eigenen Ziele klar verfolgen, uns unser selbst bewusst sind und damit zufrieden, stellt auch unser innerer Neid keine Gefahr für die soziale Situation dar. Ein gesundes Ego in Balance mit einem gesunden Selbstbewusstsein kann auch die Erfolge anderer feiern. Unsere eigenen Gefühle gegenüber freudigen Nachrichten zu diversifizieren und somit diese als positiv zu empfinden und uns mitzufreuen mit unseren Liebsten oder auch fremden Menschen, gibt uns die Möglichkeit, schöne Momente zusammen noch mehr zu geniessen.